Heute ist Nikolaus und der bringt in seinem Sack eine Aufgabe zu seinem Assistenten mit. Stell dir vor, in einem Senioreneim hatte jemand die brilliante Idee, Nikolaus und Knecht Ruprecht für die Bewohner zu buchen. Was hat der Heilige in seinem Sack und was wirft ihnen der Schwarze Mann vor? Wie werden die Bewohner reagieren? Jede Idee ist herzlich willkommen!


Seid ihr denn im letzten Jahr auch i

mmer schön artig gewesen?

"Aber Frau Mümmelmann, jetzt kommen Sie schon. Sie können sich doch nicht immer von allen Aktivitäten ausschließem. Heute ist unsere jährliche Weihnachtsfeier und die Heimleitung hat sich etwas ganz besonderes einfallen lassen."


Elfriede guckte die Schester genervt an. War sie doch ins Seniorenheim gezogen, um endlich ihre Ruhe zu haben. Die Jahre, in denen das Gefängnispersonal ihren Tagesablauf bestimmt hatte reichten. Seit ihrer Entlassung wartete sie darauf, dass endlich gerade die alte Derrick Folge wiederholt wurde, die es heute gab.


"Und wenn es wieder mal um diese uralten Krimis geht, die Sie so gerne gucken,bis die anfangen ist die Feier doch längst vorbei. Komen Sie schon, es gibt auch den Wickelkuchen, den Sie im letzten Jahr so gerne mochten. Und bestimmt hat der Nikolaus auch für Sie ein ganz besonders passendes Geschenk in seinem Sack.


Elfriede ergab sich in ihr Schicksal, der Wickelkuchen war ein Argument, dem sie sich schwer verschließen konnte und wenn sie bis zur Derrick Folge wieder in ihrem Zimmer war, konnte sie den Rest wohl mal über sich ergehen lassen.


Der Speisesaal war festlich geschmückt und brechend voll. Selbst die Bettlägerigen hatte man hinein geschoben. Elfriede drängelte sich vor zu ihrem üblichen Platz am Essenstisch und tat so, als würde sie das Tuscheln der anderen Damen nicht hören, die sich darüber lustig machten, dass es Schwester Nicole gelungen war, auch sie anzuschleppen. Sie nickte Hernn Oppelt aus Zimmer 317 gnädig zu und setzte sich zwischen Frau Rosenberg und Frau Kleinschmidt.


Nun hielt die Heimleiterin auch noch eine Rede.Bevor sie damit fertig war, würden weder Kaffee noch Wickelkuchen serviert werden. Ihr Blick schweifte geistesabwesend durch den Saal. Würden ihr ihre alten Fähigkeiten im Ausarbeiten von Fluchtwegen noch einmal zugute kommen? Aber nein, am Ende jedes Gabges hatte sich schon ein Pflefer oder eine Schwester postiert, um im richtigen Moment mit dem Servieren zu beginnen. 


Die Tür zum Speisesaal öffnete sich und zwei verkleidete Gestalten betraten den Raum. Einen Moment lang glaubte Elfriede, mal wieder in einen Raubüberfall verwickelt zu werden, bei dem sie den Räubern mit ihren Erfahrungen unter die Arme greifen zu können. Das wäre doch mal ein wirklich für sie maßgeschneidertes Geschenk gewesen.


Aber nein, schnell wurde ihr klar, dass die Überraschung der Heimleitung darin bestand, dass sie dieses Jahr einen "echten" Nikolaus samt Knecht Ruprecht bestellt hatte. Frau Rosenberg und Frau Kleinschmidt strahlten vor Vorfeude und selbst Herrr >Oppelts sonst griesgrämiges Gesicht hellte sich ein bisschen auf.


Einen Bewohner nach dem anderen rief Knecht Ruprecht nun in alphabetischer Reihenfolge von einer langen Pergamentrolle auf. Scherzhaft las er jedem erfundene oder wirklich begangene Sünden vor und fuchtelte ein wenig mit seiner Rut bevor der Nikolaus ein Päckchen aus dem Sack zog und es demjenigen überreicht. Selbst von ihrem Platz aus konnte Elfriede erkennen, dass ein Päckchenaussah, wie das andere. Von wegen persönlich für jeden augesucht, sie schnaufte.


Schließlich kam Frau Kleinschmidt als erste von ihrem Tisch von der Bescherung zurück und wickelte das Päckchen aus. Das war aslo der Grund, warum der große Stapel mit Geschenkpäckchen bestehend aus Seife, Deo und Handcreme nach nur einem Tag schon ausverkauft gewesen war. Da hatte die Heimleitung aber ein Schnäppchen gemacht.


Sehnsüchtig dachte Elfriede an ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug, den Revolver, den ihr die Polizei natürlich abgenommen hatte, als man sie nachihrem letzten Bankraub geschnappt hatte. Sie wünschte, sie könnte sich noch ein letztes Mal mit Platzpatronen den Weg freischießen. 


Nun ging Herr Meyer an ihrem Tisch vorbei zurück zu seinem Platz, das hieß, dass nur noch die beiden Müllers sie von dem Unvermeidlichen trennten. Die wussten schon, warum sie bei dieser Feier nur Kuchen servierten, den man mit der Hand essen konnte. Nicht einmal eine Kuchengabel konnte als Waffe dienen ,ganz zu schwigen von den unzerbrechlichen Plastikbechern, in denen künstliche Tannenzweige die Tische schmückten.


"Elfriede Mümmelmann" rief nun Knecht Ruprecht mit donnernder Stimme in den Saal. Am liebsten wäre sie sitzen geblieben, aber schon kam Schwester Nicole auf sie zugestürmt, um ihr nach vorne zu helfen Diesen Trumph konnte sie ir nicht auch noch gönnen. Seufzend erhob sich Elfriede und eilte nach vorne, schneller, als es ihr irgendjemand mit ihren 89 Jahren und ganz ohne Rollator zugetraut hatte.


"Bist du denn im letzten Jahr auch iimer hübsch artig gewesen?" Leierte Knecht Rupreht sein Sprüchlein herunter und nun wusste Elfriede, wie sie endlich entkommen konnte. Mit eiligem Griff zog sie dem heiligen Mann und seinem Gehilfen die Kopfbedeckungen bis über die Augen und stürmte an ihnen vorbei auf dem einzig mögliche fluchtweg hinaus aus dem Saal. Die Nutzung des Überraschungseffektes war schon immer ihr größtes Talent gewesen.


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