Wer schlau ist geht spätestens jetzt los und kauft alle nicht verderblichen Lebensmittel für das Festessen und sonstige Mahlzeiten an den Feiertagen. Doch zu den besten Öffnungszeiten sind die Geschäfte proppenvoll und die gestressten Käufer und Verkäufer reagieren oft alles andere als friedlich. Was, wenn jetzt auch noch der Strom ausfällt und die Kassen nicht mehr funktionieren? Denke dir eine lustige, dramatische, romantische oder was auch immer Geschichte in einem Supermarkt eine Woche vor Weihnachten aus.


Und schrie nach Klopapier

So hatte sich Kevin den freien heiligen Abend nicht vorgestellt. Eigentlich hatte er es sich vor dem Fernseher grmütlich machen wollen, während Helga die Gans briet, den Baum schmückte und das aufgeregte Fritzchen bespaßte. Und jetzt?


"Kevin, ich weiß, du bist gestresst von der letzten Arbeitswoche, aber ich habe da etwas wichtiges vergessen..."


Und so hatte ihn das Schicksal ereilt, entweder er war für den perfekten Gargrad der Gans verantwortlich oder er zog noch mal los und besorgte - ein Paket Klopapier. Dass esungünstig war, wenn dieses über die Feiertage ausging, konnte er nicht leugnen.


"Darf ich mit?"


Das stand nun nicht auf Kevins Plan, doch Helga hatte ihn gar nicht zu Wort kommen lassen und Fritzchen hinter ihm her aus der Haustür geschoben. Der Waldi lag genau gegenüber auf der anderen Straßenseite, Der Parkplatz war gerammelt voll und es gab keinen einzigen freien Einkaufswagen mit, aber er brauchte ja weder sein Auto noch ein Wägelchen.


Durch die Fensterscheiben sah er die Kundenschlangen, die an drei Kunden bis tief in den Laden reichten. Ob ihn wohl jemand vorlassen würde? Vielleicht schaffte er es dann ja doch noch bis Pippi und Michel zurück vor den Fernseher.


"Du Papa, weißt du, ob Mama auch Rotkohl gekauft hat?"


Woher sollte er das wissen. Aber Gans ohne Rotkohl ging ja mal gar nicht. Mit Schrecken fiel ihm ein, dass er sein Handy nicht mitgenommen hatte und seine Frau auch nicht einfach anrufen konnte. Kevin hatte in der Eile an seins auch nicht mehr gedacht. Egal, ein Glas Rotkohl konnte man immer brauchen.


Vor ihnen schob ein Vater mit zwei Kleinkindern einen hoch beladenen Wagen durch die Gänge. Die Gören brüllten aus unerfindlichen Gründen und warfen die Einkäufe wieder aus dem Wagen Glücklicherweise war Fritzchen aus diesem Alter heraus und er brauchte auch keinen Einkaufswage, den Kohl konnte er selbst tragen und das Klopapier würde Fritzchen übernehmen, eigentlich doch gar nicht so schlecht, dass er mitgekommen war.


"Du Papa, hast du eigentlich auch an die Batterien gedacht? Oma sagt, sie sind bei dem Epilierer, den Mama kriegt, nicht dabei."


Siedendheiß fiel Kevin wieder ein, weshalb er am Vortag noch einmal losgezogen war. Unterwegs waren ihm noch so viele andere vergessene Dinge eingefallen, dass er das Ganze ganz vergessen hatte. Ein warmes Gefühl für seinen Sohn überfiel ihn und er überlegte, ob sie es nicht doch noch einmal mit einem Geschwisterchen versuchen sollte. Zum Glück hatte Waldi noch Batterien im Angebot. Zum Dank nahm Kevin noch einen zusätzlichen Schokoladennikolaus für  Fritzchen mit.


Hocherhobenem Hauptes vor Stolz über seine tolle Geschenkidee trabte er weiter durch die Gänge zur Kasse - und rutschte aus. Er ahnte, wessen Kleinkinder die zermatschte Mandarine auf den Boden geworfen hatte. Panisch ruderte Kevin mit den Armen und riss einen Teil der Marmeladengläser aus dem nächsten Regal. Mit Schwung landete er in einem Brei aus Mandarinen und Konfitüre. Wenigstens hatten die anderen Kunden in der Warteschleife noch etwas zu lachen.


Festtagshose ruiniert, Rotkohlgläser zerbrochen, Fritzchen vor Freude strahlend bei der Aussicht, diese Geschichte zu Hause zu erzählen...


"Du Fritzchen, tust du mir einen Gefallen und bezahlst? Ich habe mir ganz fürchterlich bei dem Sturz weh getan. Stell dich schön in die Schlange und rühr dich ja nicht vom Fleck, bis du dran bist."


Kevin humpelte gekonnt an den Wartenden vorbei aus dem Laden. Warum hatte er nicht gleich dara  gedacht, Fritzchen zum Einkaufen zu schicken? Und viel interessanter - warum hatte Helga nicht daran gedacht. 


Erleichtert warf sich Kevin in seiinen Fernsehsessel. Gerade ertönten die ersten Töne von "Zweimal drei macht vier", Aus der Küche drang der Duft nach Gans. Oh verdammt, der Rotkohl lag ja jetzt bei Waldi am Boden verstreut.


"Helga? Sag mal, was gibt es eigentlich zur Gans?"


"Na Klöße und Rotkohl, wie jedes Jahr."


Glück gehabt, dann hatte sie wohl daran gedacht und alles war im Haus. Die Programmvorschau zwischen Pippi und Michel wollte er schnell für einen dringenden Besuch im Bad nutzen. Voller Entsetzen fiel sein Blick auf die leere Halterung neben der Toilettenschüssel. Verdammt, wieder einmal hatte er das Wichtigste vergessen.


Panisch rannte er zurück ins Wohnzimmer und sah aus dem Fenster zum Parkplatz vom Waldi, den gerade die letzten Autos verließen. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass der Laden schon seit 20 Minuten offiziell geschlossen war - wie auch alle anderen Läden der Stadt. Hoffentlich hatte Fritzchen nicht auf seine Anweisungen gehört. 


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