Krimimimi
Ich habe schon früh meine Liebe zu Krimis entdeckt. Als Kind war es die Abenteuerserie und ähnliche Reihen von Enid Blyton. Schnell habe ich dann Agatha Christie für mich entdeckt und wurde ein Riesenfan von Hercule Poirot. Auch sonst habe ich alles verschlungen, in dem es um die Aufklärung von Verbrechen geht. Ich liebe intelligente, sympatische, persönlich interessante Detektive.
Thriller, die Gewlt darstellen und verherrlichen, habe ich dafür nie gemocht. Auch Fernsehkrimis wie Derrick, Der Alte, Tatort und Ein Fall für zwei waren fester Bestandteil meines Alltags, bis sie modernisiert wurden und jetzt genau so ein Schund sind, wie amerikanische Thriller.
Wohlgemerkt, das alles gilt nur für Bücher und Filme, in der Realität habe ich nie in irgendeiner Form Gewalt gegen jemanden angewandt, nicht einmal zur Selbstverteidigung.
Auch schon früh habe ich angefangen, mir selbst Geschichten auszudenken. Das waren zunächst freilich keine Krimis, sondern eingebildete Freunde.
In der sechsten Klasse sollten wir einen kleinen Krimi schreiben, das war die erste Geschichte, die ich wirklich aufgeschrieben habe. Leider gibt es diese kleine Geschichtensammlung nicht mehr.
Auch noch in der Mittelstufe entstand eine längere Geschichte, wenn nicht sogar die längste, die ich je geschrieben habe. Es ging um eine Zeitreise, Piraten und Liebe, also völlig ungewöhnlich für mich. Die Geschichte habe ich nach einem Streit aus Wut zerrissen.
Danach geriet das Schreiben für einige Zeit in den Hintergrund, bis mein Deutschlehrer uns in der Oberstufe dazu brachte, Gedichte zu schreiben. Es war nur eine Phase, eine schöne, aber keine, der ich nachtrauere. Die Gedichte gibt es noch und sie bedeuten mir einiges, weil sie viel über diese Zeit erzählen, aber das Dichten ist nicht meine Art zu schreiben.
Die große Wende kam. als ich das Internetforum Fiction Writing entdeckte. Jeden Monat gab es eine Schreibaufgabe, zu der man einen Text verfasste, der eingestellt und von den anderen Mitgliedern kommentiert wurde. Dort sind die meisten Geschichten auf dieser Seite entstanden.
Ich gierte förmlich immer schon der neuen Aufgabe am Dritten jedes Monats entgegen und konnte gar nicht erwarten, mit dem Schreiben anzufangen. Die Aufgaben waren so allgemein, dass man zu jedem Genre etwas dazu schreiben konnte und wenn ich die Aufgabe morgens las, fiel mir auf dem Weg zur Arbeit und zurück schon das Passende ein, das dann nur noch runtergetippt werden musste. Und da alles gleich im Computer landete, konnte es auch nicht wieder vernichtet werden oder verloren gehen.
Virtuell, aber auch im wahren Leben, entstanden viele Freundschaften. Ich war auf mehreren Forentreffen in Deutschland und einmal in Luxemburg und hatte zum ersten Mal Kontakt zu anderen Schreibwütigen.
Leider hat die Betreiberin des Forums sich irgendwann so über einige Mitglieder geärgert, dass sie die Seite von heute auf morgen auflöste. Die,mit denen sie sich zerstritten hatte, haben ein Nachfolgeforum eingerichtet, aber das war nicht mehr dasselbe. Wie die meisten anderen bin ich nicht mit dorthim gewechselt.
Ein weiteres großes Vorbild in Bezug auf das Schreiben war Frau Waweru, meine Lehrerin an der Sprachenschule, deren Biografie ich übersetzt habe. Ihr Buch war war mit ein Grund, auch ohne Fiction Writing weiterzuschreiben.
Die Aufgaben haben gefehlt und ich habe längst nicht mehr so viel und regelmäßig geschrieben. In letzter Zeit habe ich aber wieder an Schreibkursen an der VHS teilgenommen und wenn eine Inspiration kommt, dann wird sie genutzt. Im Moment ist es die arbeit an dieser Biografie, etwas, was mir früher nie in den Sinn gekommen wäre, an dem ich aber mit jedem Kapitel mehr Freude finde.
Mögen auf dieser Seite noch viele Geschichten mehr entstehen.