Eine Heimstätte


Meine Heimstätte ist meine Wohnung, der Ort, an dem ich mich sicher fühlen möchte und an dem ich tun und sagen darf, was ich möchte. An dem mir - soweit im gesetzlichen Rahmen - niemand Vorschriften machen darf und an dem ich mit Respekt behandelt werden möchte.


Seit ich vor 33 Jahren bei meinen Eltern ausgezogen bin, habe ich immer alleine gewohnt und nie Probleme damit bekommen. Es ist schwer, damit fertig zu werden, jetzt nach und nach die Kontrolle darüber zu verlieren. Abhängigkeiten aufgrund verschiedener Umstände lassen mich die Kontrolle mehr und mehr verlieren und meine Heimstätte nicht mehr als das ansehen, was sie einmal für mich war. Kann sie es wieder werden oder ist eine Veränderung nötig? 


Dieses Thema aus dem Schreibkurs ist im Moment ein ganz dunkler Punkt in meinem Leben und ich habe überlegen müssen, ob ich hier überhaupt darüber schreibe. Aber vielleicht hilft es ja auch bei der Entscheidung. Ich bin auf jeden Fall froh, diesen Text nicht vorlesen zu müssen.



Ich verschob meine Sehnsüchte ins Schreiben

Und das bringt mich zur zweiten Aufgabe des heutigen Termins. Habe ich meine Sehnsüchte ins Schreiben verschoben? Auf den ersten Blick nicht.  Die Personen und Handlungen, über die ich schreibe. sind nicht das, was ich sein oder erleben möchte. Weder Täter, noch Opfer. Ich schreibe über skurrile Personen, keine Superheldinnen. Ich schreibe über Abenteuer und Gefahr, die sich oft auf lustige Weise auflösen - nicht über Gefühle oder gar die Liebe. Ich hatte weder je das Verlangen, ein Verbrechen zu begehen, egal welcher Art, noch Opfer eines solchen zu werden. Meine Sehnsucht ist, mit dem, was ich schreibe, beliebt und vielleicht sogar berühmt zu werden - oder zumindest in Erinnerung zu bleiben, auch wenn ich keine eigenen Nachkommen habe. Vielleicht werden die Enkel meiner Neffen ja auch noch eine Ausgabe meiner besten Werke haben, so wie es von meinem angeheirateten, kinderlosen Großonkel Otto gibt. Worte können unvergänglich sein und das ist meine Sehnsucht.