Als es um die Mittagszeit bei Hannelore Pilz klingelte, war sie gerade dabei, das Essen zuzubereiten. In spätestens einer Stunde würde Emil von seiner Vertreterrunde zurück kommen und wenn dann nicht alles parat stand, würde es wieder Ärger geben. Hannelore seufzte. Genau genommen würde Emil auf jeden Fall einen Grund finden, um Ärger zu machen, ganz egal, was sie tat.


Sie wühlte in ihrem Einkaufskorb, suchte panisch die Küchenablage und den Kühlschrank ab. Aber vergebens. Sie musste auf dem Markt die Pilze am Stand liegengelassen haben. Und am Ersten eines Monats bestand Emil auf Jägerschnitzel. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie keine Zeit mehr hatte, noch einmal zum Markt oder zum Discounter zu gehen und Champignons aus der Dose würden Emil nur noch wütender machen.


Und wie gesagt, genau in diesem Moment klingelte es an der Tür. Erst wollte Hannelore gar nicht öffnen, aber nach wenigen Sekunden klingelte es erneut penetrant. Sie wischte sich die Hände an der Kittelschürze ab und ging zur Tür. DRaußen stand weder ein Paketbote noch sonst jemand, dem sie dies hätte durchgehen lassen, sondern ein kleiner Mann mit einer geheimnisvollen Papiertüte.


"Gestatten, mein Name ist Fliege", sagte er. "Ich habe hier die Antwort auf all Ihre Probleme." Mit diesen Worten drückte er Hannelore die Tüte in die Hand und sah sie erwartungsvoll an.


"Hören Sie, was wissen Sie schon von meinen Problemen und überhaupt, ich kaufe nichts an der Haustür."


"Keine Sorge, meine Dienste sind völlig kostenlos. Ich habe gesehen, wie Sie die Pilze auf dem Markt vergessen haben und weil ich Ihren Mann kenne, dachte ich mir, dass diese für Sie viel brauchbarer sind."


Vorsichtig warf Hannelore einen Blick in die Tüte. War es ein Wink des Schicksals? Fliege und Pilz - na raten Sie mal, was sich in der Tüte befand.


"Aber das kommt doch raus, wenn er stirbt machen sie eine Obduktion und ich bin dran."


"Ein gewisses Risko ist natürlich dabei, aber auch da habe ich vorgesorgt - Emils anderen Geliebten habe ich auch ein nützliches Geschenk vorbei gebracht. Eine von Ihnen wird es nutzen, da bin ich sicher. Die Hauptsache ist, ich mache mir nicht selbst die Finger schmutzig."


"Andere Geliebte?" Hannelore schnappte nach Luft.


"Oh, ich will nicht zu viel sagen, vielleicht sind die Damen, die er auf seinen Vertretererunden aufsucht auch ganz harmlos,"


Mit diesen Worten drehte sich Herr Fliege um und verschwand eilig aus Hannelores Blcifeld. Nachdenklich blickte sie auf die Tüte in ihrer Hand. Wie würde sie sich entscheiden?