Berichten Sie von Erinnerungen an Ihre Großeltern. Haben Ihre Großeltern in der Nähe gewohnt? Falls ja, hatten sie einen großen Einfluss auf Ihr Leben? Falls Sie weit weg wohnten, haben Sie sie jemals besucht? Wie war der Besuch?


Meine Großmutter väterlicherseits habe ich nie kennen gelernt. Sie starb schon acht Jahre vor meiner Geburt. Leider weiß ich viel zu wenig über sie, weil ich mich nie getraut habe, nach ihr zu fragen, auch wenn ich schrecklich neugierig war.


Ich weiß, dass sie Adele und mit Mädchennamen Hühnken hieß. Sie war Jahrgang 1910, das genaue  Geburtsdatum weiß ich nicht. Geboren war sie imTeufelsmoor, daran erinnere ich mich, weil ich den Orrtsnamen als Kind immer so gruselig fand, obwohl ich nie dorthin gekommen bin. Ihre Eltern hatten ein Lebensmittelgeschäft in Bremen Gröpelingen.


Nach der Heirat mit meinem Großvater hat sie den Verkauf der Bäckerei geleitet. Sie muss eine sehr gute Geschäftsfrau gewesen sein.


Leider wurde sie nur 48 Jahre alt. Sie starb an einer Narbenwucherung im Hals nach einer Schilddrüsenoperation am zweiten Weihnachtstag 1958.


Mein Großvater väterlicherseits hieß Berthold und wurde am 19.07.1908 geboren. An sein genaues Geburtsdatum erinnere ich mich, weil eine spätere Brieffreundin von mir am selben Tag Geburtstag hatte.


Auch wenn ich schon fast 7 war, als er starb, habe ich nur wenige Erinnerungen an ihn. Im Gegensatz zu meinem Großvater mütterlicherseits war ich mit ihm nie alleine zusammen. Er war immer lieb zu mir, aber es gibt einfach keine gemeinsamen Erinnerungen.


Er war von Beruf Bäcker und Konditor und hatte die Bäckerei von seinen Eltern übernommen. In den 15 Jahren nch dem frühen Tod meiner Großmutter hatte er eine neue Lebensgefährtin, an die ich mich nur noch dunkel erinnere.


Gestorben ist er im August 1973 mit 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Ich erinnere mich noch, wie meine Mutter es mir erzählte und wie traurig ich darüber war und wünschte, ich wüsste mehr über ihn und hätte mehr Erinnerungen.


Mein Großvater mütterlicherseits hieß Karl Müller und wurde geboren als jüngstes von vier Kindern. Seine Eltern haten eine Gastwirtschaft in der Bremer Neustadt. Er besuchte die Realschule, was in seiner Familie etwas ganz besonderes war, und wurde Buchhalter. Bei seiner Pensionierung war er Prokurist in einer Spedition


In seiner Jugend spielte er Fußball bei Werder Bremen. Für seine langjährige Mitgliedschaft war er Ehrenmitglied. Bis zuletzt hat er die Ergebnisse von Werder verfolgt und sich allgemein für Sportübertragungen begeistert. Außerdem liebte er Skat, seinen Schrebergarten und vor allem seine Annlies. Für sie hat er vieles getan, was er eigntlich gar nicht wollte, zum Beispiel in die Oper gehen oder weite Reisen unternehmen


Er konnte unheimlich gut Anekdoten von früher erzählen und es gab auch einiges zu berichten, das unbedingt hätte festgehalten werden müssen. Leider erinnere ich mich an viel zu wenig davon. 


Auf der Trauerfeier erzählten seine früheren Kollegen, dass er die lebende Rechenmaschine genannt wurde, weil er schneller schwierige Aufgaben im Kopf rechnen konnte, als sie mit einer Rechenmaschine. Er konnte auch uns Enkelkindern oft in Mathe helfen. 


Gestorben ist er am 12.08.1988 an den Folgen einer Grippe.Ich habe erst wenige Stunden vor seinem Tod erfahren, dass er sterben würde, und bin froh, dass ich noch einmal bei ihm war.


Meine Großmutter mütterlicherseits hieß Anna Luise Müller geborene Junge, ließ sich aber immer nur Annlies nennen. Ihre Eltern waren sehr wohlhabend und bis um die 20 muss sie ein ziemlich luxuriöses Leben mit Dienstboten, Privatschulen. eigenem Pferd und mehr gehat haben Sie träumte von einem Leben als Operettensängerin.


Leider har mein Urgroßvater während der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern alles verloren. Übrig sind aus der Zeit noch zwei Ölgemälde und ein kleiner Messingtisch, die jetzt meiner Mutter und ihrer Schwester gehören.


Später hat meine Großmutter sich weiter viel Kultur, Opern, Operetten, Theater, Konzerte und Kunst interessiert. Sie liebte es auch noch bis ins Alter, Schwimmen zu gehen und Rad zu fahren. Eine Zeit lang vor meiner Geburt züchtete sie Langhaardackel. Mein Großvater war stolz darauf, dass seine Frau nicht arbeiten musste.


Ich hatte mein ganzes Leben ein ganz besonderes Verhältnis zu meiner Omi. Wenn meine Eltern Musik machten, war ich bei meinen Großeltern und schlief sehr lange im Bett meines Großvaters, der auf dem Sofa übernachtete. 


Wir haben viele schöne gemeinsame Reisen und Ausflüge unternommen und ich konnte mit ihr über mehr reden, als mit den meisten Menschen. -Wir waren praktisch Seelenverwandte. Irgendwann, als ich schon aus Bremen weggezogen war, sagte meinVater einmal zu mir,ich würde nur zu ihr gehen, um mir mein zusätzliches Taschengeld abzuholen. Das ist ganz sicher nie der Fall gewesen. Ich war immer gerne mit ihr zusammen.


Gestorben ist sie im März 1998 an den Folgen eines Schlaganfalls. Damals wohnte ich in München und machte meine zweite Ausbildung zur Übersetzerin. Bei meinem Besuch Weihnachten war ich jeden Tag bei ihr und habe ihr zum Abschied versprochen, dass wir uns wiedersehen würden. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Auf der anderen Seite ist es eine von zwei verstorbenen Menschen von denen ich mir sicher bin, dass ich irgendwie noch mentalen Kontakt mit ihr habe, ihre Stimme zu hören, zu wissen dass sie geradeganz nahe ist. Davon werde ich aber noch bei der anderen Person schreiben.


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