An welche Familientraditionen können Sie sich noch erinnern? Hat Ihre Familie eine spezielle Art und Weise gehabt, bestimmte Feiertage zu verbringen?


Ich liebe die Erinnerungen an die Weihnachtsfeste in meiner Kindheit. Sie waren nicht religiös geprägt, wir waren nie in der Kirche oder haben gebetet, aber sie sind das, was ich mir unter einem Weihnachten im eigentlichen Sinne vorstellen.


Nicht lange, nachdem ich aufgehört hatte, an den Weihnachtsmann zu glauben, habe ich angefangen, morgens beim Schmücken des Weihnachtsbaums zu helfen. Der Schmuck ist eine bunte Sammlung aus Kugeln verschiedener Sortimente, zum Tei ererbt oder übernommen aus dem Haushalt der Großeltern. Solange es nicht als umweltschädlich bekannt war, gehörte auch Lametta dazu und süßen Baumbehang, der nie lange hängen blieb.


Irgendwann zeigte das ZDF für die Wartezeit auf die Bescherung Pippi Langstrumpf. Dies zu gucken ist bis heute für mich Tradition geblieben, auch wenn ich selbst nie Kinder bekommen habe. Etwas, was einfach zu Weihnachten gehört und was ich auch sonst im Jahr nicht mache.


Zum Mittagessen gab und gibt es Kartoffelsalat (selbsrverständlich ganz normal  mit Mayonnaise) und ich möchte es auch gar nicht anders haben. 


Bescherung war auch bis lange ins Erwachsenenalter traditionell. Zuerst feierte ich mit meinen Eltern, später auch meiner Schwester. Die in der Schule gelernten Weihnachtsgedichte wurden aufgesagt, es wurden Weihnachtslieder gesungen und ich habe zur Begleitung auf der Blockflöte und meine Schwester auf der Gitarre gespielt. Dann durften wir Kinder gleichzeitg Geschenke auspacken.


Später bin ich mit meinem Vater zu meiner Tante gefahren und habe meine Großeltern abgeholt. Die Fahrt gehörte unbedingt dazu. Ich saß auf dem Rücksitz des Autos, lehnte den Kopf zurück und schaute aus dem Heckfenster zu den leuchtenden Weihnachtsbäumen in den Häusern, an denen wir vorbei kamen.


Zu Hause begann dann die Bescherung noch einmal und nach dem Abendessen - traditionell Brot, wie an einem Alltag - und an den Feiertagen war noch viel Zeit, um mit den Geschenken zu spielen.


An Weihnachten mit meinem Großvater väterlicherseits erinnere ich mich nicht, obwohl es das sicher auch gegeben hat.


Meine Schwester und ich sind Weihnachten immer nach Hause zurück gekommen. Die Traditionen haben sich geändert. Leider leben meine Großeltern und mein Vater nicht mehr und Erwachsene feiern alleine eben anders als mit Kinern. 


Seit 9 Weihnachten sind nun meine beiden Neffen dabei und die alten Traditionen konnten nur teilweise wieder aufgelebt werden. Auch so ist Weihnachten schön, aber für mich ist es immer noch so wie in meiner Kindheit richtig.


Geburtstage beginnen in meiner Familie traditionell mit den Liedern "...hat Geburtstag, trallarallala" und "Kräht der Hahn früh am Morgen", die wir Erwachsenen uns auch jetzt noch am Telefon oder beim Besuch vorsingen, selbst wenn meine Neffen jetzt ihre eigenen Geburtstagslieder bevorzugen, die sie in der Schule gelernt haben.


Es gab immer einen Geburtstagstisch mit Blumen aus dem Garten und einem Marmorkuchen. Dieser wurde in den letzten Jahren durch die Stammtorte meiner Mutter ersetzt, gehört aber auch immer noch zur Tradition, auch wenn er nicht mehr aufgetischt wird, weil es sonst zu viel Kuchen wäre.


Zu Pfingsten gehört das plattdeutsche Lied "Pingsten ach wie scheun", das mein Vater jedes Jahr mit Inbrunst gesungen hat.


Zu Silvester gehört "Dinner for one".


Andere Traditionen hat es in unserer Familie nicht gegeben. 


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