Wo sind Sie zur Schule gegangen? Wie war Ihre Schulzeit?


Meine erste Grundschule war in Bremen Borgfeld und meine Klassenlehrerin hieß Frau Kracht.


Ich erinnere mich an meine Schultüte, die mit Häschen bedruckt war und wie ich während der ganzen Einschulungsfeier versucht habe, durch den Tüll oben an der Tüte zu sehen, was darin war. Riesige Einschulubgsfeiern, wie sie heute üblich sind, gab es damals nicht und haben mir auch nicht gefehlt.


Zur Schule sind wir zusammen gelaufen, in einer Reihe quer über die Straße. Um die Uhrzeit waren fast keine Autofahrer unterwegs, die es gestört hätte. 


frau Kracht habe ich geliebt, sie konnte zwar auch streng sein, war aber auch sehr lieb und hat meine Leidenschaft für das Lesen und Schreiben gefördert. Meine erste Schulfibel habe ich noch am ersten Schultag von vorne bis hinten durchgelesen, der einzige Buchstabe, den ich noch nicht kannte, war das X. Ich hatte es eilig, selbst mein Lieblingsbuch Pippi Langstrumpf lesen zu können. Mathe war dagegen von Anfang an nicht so mein Fall.


Als vor einigen Jahren die Todesanzeige von Frau Kracht in der Zeitung stand, hatte ich noch einmal über Stayfriends mit vielen der damaligen Mitschüler Kontakt. Sie war eine Frau, die einem im Gedächtnis bleibt und eine tolle Lehrerin.


Gegen Ende der zweiten Klasse sind wir dann nach Osterholz Tenever gezogen und ich bin in die dortige Grundschule gekommen. Meine neue Klassenlehrerin Frau Rosenfeld konnte ich vom ersten Moment an nicht leiden. Sie hatte eine sarkastische Art, die ich auch als Erwachsene nicht leiden kann, geschweige denn als Kind.


In der Zeit mochte ich von den Mitschülern fast alle, nur vor Edgar hatte ich Angst.


Nach zwei Wochen begannen die Sommerferien, in denen ich mich mit den Nachbarsmädchen  anfreundete, die auch in der Klasse waren. Am ersten Tag nach den Ferien teilte Frau Rosenfeld uns mit, dass unsere Klasse zu klein geworden war und auf zwei andere aufgeteilt würde. Dann las sie die Namen der Kinder vor, die in einen anderen Raum gehen sollten. Die Namen der Nachbarsmädchen fielen, aber meiner nicht. 


Schüchtern wie ich war traute ich mich trotzdem, sie zu fragen ob sie mich vergessen hätte. Aber nein, ich wäre ja gerade erst in ihre Klasse gekommen, da sollte ich doch nicht gleich wieder wechseln. Ich habe geweint. Das Gute an der Zusammenlegung war, dass dadurch Sigrid in meine Klasse kam.Nach wenigen Tagen waren wir die besten Freundinnen und sind es auch trotz weiterem Umzugs bis ins späte Teenageralter geblieben.


Ich erinnere mich an eine ganz fürchterliche Klassenfahrt in der dritten Klasse, auf der ich gemobt wurde und mich auch noch mit Sigrid zerstritten hatte. Das war das einzige Mal in meinem Leben, dass ich wirklich Heimweh hatte. Am Ende der vierten Klasse war ich froh, dass ich von ihr weg auf das Gymnasium am anderen Ende der Stadt


Meine beste Freundin war wie gesagt Sigrid. Dann gab es noch Danja und Judith, Manuela und Sabine, Auf der anderen Seite war Gitts, die sich mich als Opfer ausgesucht hatte, warum auch immer.


Während der vierten Klasse waren wir von Osterholz Tenever nach Arsten gezogen und ich kam dann auf das Gymnasium am damaligen Schulzentrum Obervieland - inzwischen ist es eine Gesamtschule. Wir waren der letzte Jahrgang in Bremen, der noch nach der vierten und nicht erst nach der sechsten Klasse auf die weiterführende Klasse kam.


Mein neuer Klassenlehrer hieß Herr Pophusen. Ihn habe ich von Anfang an gemocht. Er erinnerte Englisch, Sport und Gemeinschaftskunde und hatte eine Leidenschaft für Wanderungen. 


In diesen ersten beiden Jahren waren wir eine richtig gute Clique, Sabine, Doris, Angela, Birgit und ich. Cie Klasse war ziemlich chaotisch und hat den Lehrern einigen Ärger gemacht.


Am Anfang mochte ich Englisch gar nicht und habe mich geweigert, es zu lernen. Irgendwann verkehrte sich dies aber ins Gegenteil und Englisch wurde neben Deutsch mein Lieblingsfach. Ich habe schon immer am liebsten Aufsätze geschrieben und fand Grammatik und Vokabeln lernen für überflüssig. Trotzdem habe ich inzwischen in vielen Fachgebieten einen sehr guten Wortschatz.


Normalerweise wechselt nach der sechsten Klasse der Klassenlehrer, aber wir haben beantragt, Herrn Pophusen zwei weitere Jahre behalten zu dürfen, was auch klappte. Leider hatte niemand bedacht, dass jetzt spätestens die Pubertät begann und die Spiele und Spaßaktionen von Herrn Pophusen nur noch peinlich waren. Die zwei Jahre wurden zu einem Machtkampf, der mit einer katastrophalen Klassenfahrt in der Achten endete.


In der neunten Klasse folgte dann Herr Brokopf. Ihn habe ich als Drill Instructor in Erinnerung, der alle, die wie ich nicht seine Leidenschaft für Sport teiten, auch in seinen anderen Fächern Geschichte, Erdkunde und Gemeinschaftskunde schikanierte.


Weitere Lehrer, die mir in Erinnerung geblieben sind, sind Herr Buholzer, der Austauschlehrer aus der französischen Schweiz, der uns vor allem ungewollt französische _Schimpfworte beibrachte, weil er viel in seiner Muttersprache fluchte. 


Dann Herr Eggers, der Physiklehrer, der für das schon damalspolitisch korrekte Bremen sehr ungewöhnlich meinte, Mädchen und Technik passten nicht zusammen und dies zu seinem Hauptlehrinhalt machte.


Herr Kaup, der in meiner erste Chemiestunde die Zentrifuge falsch zusammensetzte,sodass sie bei einem Versuch auseinander brach, sodass die Teströhrchen durch den ganzen Chemiesaal flogen. Später ersetzte er Klassenarbeiten durch Abfragen, was er aber immer vergaß, sodass jeder zum Schluss eine Drei bekam.


Gesa, Bärbel und noch jemand, dessen Namen ich vergessen habe, die die Folkloreguppe der Schule leiteten, in der ich auch mitmachte. Wir haben sie geduzt und als ich Gesa und Bärbel später im Unterricht bekam, war das komisch.


Frau Pukallus, die meine Liebe zur Erdkunde förderte, die Herr Brokopf später wieder austrieb und bei der mir selbst Mathe Spaß machte.


Frau Kamann, die uns in der sechsten Klasse Krimis schreiben ließ, den ersten von vielen, die ich geschrieben habe.


Frau Aders, die nur 1,5 der vorgesehenen drei Lehrbücher im Französischunterricht durchnahm und mich auch sonst nicht für diese zweite Fremdsprache begeisterte.


Während der zehnten Klasse bin ich wegen schulischer Probleme und aus anderen Gründen zurück in die Neunte gegangen. Der neue Klassenlehrer Herr Mensen war dann mehr mein Fall, als Herr Brokopf. 


Ab der siebten Klasse bin ich immer mehr zum Außenseiter geworden und war oft unglücklich. Später, nach der Schule, habe ich mit einigen wieder besseren Kontakt bekommen. Insgesamt war es keine schöne Zeit.


Das Schulzentrum Obervieland ging nur bis zur zehnten Klasse und danach wechslte ich für die Oberstufe an das Gymnasium Huckelriede gewechselt, das es heute nicht mehr gibt.


Meine Leistungskurse waren Englisch und Deutsch, die Fächer, die ich schon lange am liebsten mochte. Dann hatte ich noch Französisch, Musik, Gemeinschaftskunde, Religion, Mathe,Bio und Sport. Mathe war später mein schriftliches und Religion mein mündliches Prüfungsfach im Abitur.


In den Leistungskursen fühlte ich micht besonders wohl und mochte die Lehrer nicht. Vom Lernstoff haben mir beide Fächer aber sehr gut gefallen. So haben wir in Deutsch nicht nur Aufsätze geschrieben, sondern Hans-Hermann (ja, auch er ließ sich duzen) brachte uns auch dazu, Gedichte zu schreiben. Das habe ich zwar später zugunsten von Kurzgeschichten aufgegeben, aber es war trotzdem ein weiterer wichtiger Schritt hin zu meiner Schreibleidenschaft.


Mein Lieblingsfach in dieser Zeit war aber Musik. Wir hatten ein Schulorchester, in dem wirklich alle Instrumente zugelassen waren, also auch Blockflöten, Akkordeone, Keyboards, ein Schlagzeug, E-Gitarren und -Bässe. Ich habe meine Altflöte gespielt und war richtig gut..


Mei n Tutor war Herr Meyer, mein Relgionslehrer. Im Gegensatz zu den beiden Lehrern in den Leistungskursen machte er zwar keine Party und tollen Ausflüge, aber er war wirklich verlässlich und in allen -fragen für einen da.


Das Allerwichtigste in diesn Jahren aber war, dass ich Lutz kennen gelernt habe, mit dem ich Rekigion, Bio und Sport zusammen hatte. Er war bis zu seinem Tod meine wichtigste Bezugsperson. Aber dazu komme ich in einem anderen Kapitel.


Abgeschlossen habe ich die Schule mit dem Abitur. Den Schnitt habe ich vergessen (hüstel), aber immerhin, ich hatte es geschafft und es ging hinaus ins Leben.


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